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Strategie & Trends

Facebook Jobs geht – aber was bleibt?

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Facebook stellt seine Jobs Plattform ein –  schlechtes Timing oder Trend?

Von Beginn an war es Fluch und Segen zugleich – die Rede ist von der Ausspielung von Jobs auf Facebook. Seit 2019 bietet Facebook (nun umbenannt in Meta) neben der bezahlten Reichweite ebenso eine organische Reichweite innerhalb seines Job Marktplatzes an. Damit ist ab dem 22.02.2022 jedoch Schluss. Allerdings messen wir bereits seit einigen Tagen einen starken Abfall der Bewerbungen über diesen Kanal.

Lernen Sie in diesem Blog Artikel alles zu dem bevorstehenden Aus der Facebook’s Job Plattform und wie Sie trotzdem Ihre Jobs auf Facebook platzieren können.

Wie alles begann

In 2019 fiel der Startschuss für den Facebook Jobs Marktplatz. Seit dieser Zeit war es für Unternehmen einfacher denn je möglich, ihre Jobs auf der Plattform innerhalb der eigenen Unternehmensseite oder eben im Rahmen des Marktplatzes die Jobs organisch oder bezahlt Kandidaten zu präsentieren. KMUs konnten ebenso Jobs direkt innerhalb von Facebook erstellen, während ATS (Applicant Tracking Systeme) eine direkte Integration mit Facebook vornehmen konnten. Dadurch wurden Jobs zu Facebook gespielt und Kandidaten Informationen via API Schnittstelle in das jeweilige ATS zugespielt.

Über die Jahre wurde die Facebook Jobs Funktionalität signifikant erweitert. Auf einmal war neben der reinen Jobschaltung auch die Möglichkeit gegeben, Kandidaten innerhalb von Facebook zu verwalten und zu kontaktieren und zudem bspw. kleine Budgets job-spezifisch zu hinterlegen. Umfassende Erweiterungen rund um eine CPC-Steuerung waren ebenso bereits in Entwicklung, sofern man Mitarbeitern glauben darf, welche dem Projekt sehr nahe standen.

Darum wurde Facebook Jobs ins Leben gerufen

Aus Facebook-Sicht lag es vermutlich aufgrund der nachfolgenden Argumente auf der Hand in diesen großen und zT komplexen Bereich Jobs einzusteigen:

  • Datenaktualität der User steigt, sobald die Facebook App ebenso als Bewerbungsplattform (ATS) wahrgenommen wird.
  • Mit der Aufwertung des User-Datensatzes steigt die Attraktivität von Facebook als Werbeplattform.
  • Engagement auf der Plattform steigt im Allgemeinen, da mehr Content generiert und geteilt werden kann.
  • Neben bspw. Facebook Gruppen werden so mehr Anreize geschaffen, Facebook in den Alltag von mehr Menschen fest zu verankern.

Das abrupte Ende von Facebook Jobs

Soweit so gut, nun beerdigt Facebook jedoch dieses umfangreiche Projekt, welches bereits weltweit und feature-seitig tiefgreifend ausgerollt wurde.

Nun fällt uns Europäern natürlich sofort der Datenschutz mit all seinen Fallstricken als erster Grund ein – aber dies wäre vermeintlich zu naiv als alleinstehendes Argument. Schon auffällig jedoch, dass Facebook im US-amerikanischen Raum sein Jobs Modul weiterlaufen lässt. Dies ignorieren wir an dieser Stelle jedoch, da uns Facebook inoffiziell bestätigte, dass auch im US Raum die Jobs Funktionalität bald schon offline genommen wird.

Um genau zu sein, die Funktionalität Jobs via eines ATS zu posten wird weltweit zur selben Zeit gestoppt. Die manuelle Erstellung von Jobs wird im US Raum zunächst noch möglich sein.

Facebook selbst begründet inoffiziell seine interne Refokussierung von Ressourcen damit, dass es im Rahmen seiner Neuausrichtung und Fokussierung auf die Metawelt(en), zunächst den Bereich Jobs nicht berücksichtigen kann, da es sich um kein kommerziell-relevantes Produkt für das Unternehmen handle.

Aus unserer Perspektive folgen aber noch mindestens vier weitere Argumente:

  1. Diskriminierung: Selbst für sehr gute Algorithmen scheint es nach wie vor schwer zu sein entlang diverser Sprachen Diskriminierung in Stellenanzeigen zu erkennen. Hier denken wir ua. an männlich / weiblich / divers Formen oder bpsw an Sprachniveaus, welche in den Stellenanzeigen gefordert werden.
  2. Inhalt der Stellenanzeigen: Wie die BA, indeed, Stepstone und Co jeden Tag zeigen, ist es extrem wichtig, starke Content Teams einzusetzen, um Kandidaten mit attraktiven Stellenanzeigen zu versorgen. Dies scheint rein-maschinell ebenso noch nicht abbildbar. Eine Jobplattform mit der Dimension Facebooks ohne ausreichend Stewards ist nicht möglich.
  3. Qualität der Bewerber: Wir konnten messen, dass bspw. Bewerbungen via Facebook im Schnitt bis zu 10x schlechter waren (gemessen an Einstellungen), wie die von anderen Plattformen. Hier wäre sicherlich ein sehr hohes Ressourcen-Investment seitens Facebook notwendig gewesen, um das Match Making zw. Stellenanzeige und Kandidaten auf Industriestandards zu bekommen.
  4. Andere Baustellen: Das vermeintlich wahrscheinlichste Argument ist aus unserer Sicht, dass Facebook als Konzern wesentlich größere Herausforderungen vor sich hat, als ein vergleichsweise neues, nur bedingt-monetarisiertes Jobs-Produkt mit all den Minenfelder, die die Joblandschaft mit sich bringt, erfolgreich zu machen.

Womöglich aus diesen Gründen oder sogar aus ganz anderen Gründen wir sich Facebook Jobs damit auf den Friedhof bekannter Tech Projekte begeben. Dort wird es sich in bester Gesellschaft befinden, denken wir nur an Google Hire (Google Graveyard) und an das immer noch aktive Gespenst Google for Jobs.

Kann man in Zukunft trotzdem Jobs auf Facebook schalten?

In Zukunft wird die organische Ausspielungen von Jobs auf Facebook nicht mehr möglich sein. Dadurch bietet sich allerdings eine neue immer größere Möglichkeit, welche wir bereits mit einigen Kunden erfolgreich im Recruiting nutzen konnten: Sponsored Ads auf Facebook.

Kunden von talent360 haben mittlerweile die Möglichkeit Job-spezifische Facebook Kampagnen zu erstellen und talent360 übernimmt die ideale Targetierung und Optimierung der Kampagne. Somit werden die 4 genannten Argumente hinsichtlich der Probleme seitens Facebook  vorab gelöst und die Bewerber-Qualität wird dank der job-spezifischen Aussteuerung ebenso je nach Kampagnen-Anforderung fortlaufend optimiert.

Foto-Quelle: shutterstock.com, ID:1811694226

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